Hier treffen sich die meisten Schüler, während sie auf die Lehrer warten. Hier stößt man zusammen, rennt man gegeneinander und Außenseiter werden von den Treppen geschubst. Es ist ein breiter Flur und nicht provisionell dekorativ gestaltet. Weiße Wände und grauer Steinboden. Doch dort stehen auch paar Tische und Stühle, für Leute die Arbeiten Nachschreiben müssen. Etwas besonderes ist dort nicht mehr, außer das es mit Bildern von Schülern dekoriert wird, oder Werke, die an den Wänden hängen. Dazu noch immer wieder mit Bleistift draufgemalten Sachen, wie 'L+M=♥'. Ebenso ist hier der Eingangsbereich wo ein Kronleuchter an der Decke hängt, links und rechts geht es zu den Unterrichtsräumen, oben zu den Fachräumen. Der Fußboden an ein Mosaik und an den Wänden sind Skulpturen.
Der Neuankömmling begutachtete die Eingangshalle - Sie war natürlich nichts im vergleich zum Anwesen, doch es gab schlimmeres. "Ah, schon besser...", murmelte Ray, als er den Zylinder wieder aufsetzte - Schließlich war dies nur eine Räumlichkeit, durch die man schnell hindurch huschte, in einem 'richtigen' Raum hätte er den Hut bereits abgesetzt. "Nun, das mag zwar sein,", fuhr er fort, "Aber das hat doch ein wenig mehr... klasse, fidet ihr nicht? Oder geht das nur mir so?", und begann, sich nach einer Ausschilderung an den Gängen umzusehen, doch war diese nur spärlich angebracht und wies nicht den Gewünschten Zielort aus.... "Eine Frage, Beste, wo geht es zu den Zimmern? Ich hab schließlich einiges Gepäck, dass ich noch ablegen möchte, bevor der nächste Unterricht beginnt...", sagte er und zog dazu die goldene Taschenuhr aus der Hosentasche, welche mit einem leisen *Klick* aufschnappte und das Ziffernblatt zeigte - Aber auch, in der Innenseite befestigt, ein Farbbild einer Frau, mittlerem Alters. Sie lächelte sanft und liebevoll den Betrachter an. Ein wenig schmerzte der Anblick des Fotos seiner Mutter Raimond, doch verbarg er diesen Schmerz, wie immer hinter seiner Contenance, und sprach weiter:"... und eine Morgendliche Tase Tee würde auch nicht schaden, nicht war?" - "Oh, natürlich, fast hätten wir jene morgendliche Tasse ausgelassen!", erinnerte sich Daniel und lächelte, "Ich werde ihnen sehr gerne eine Zubereiten, sobald wir im Zimmer sind....". Daraufhin wandte sich Raimond wieder Liberty zu:"Wie wäre es - Auf eine Tasse Tee? Der Tee von Daniel ist immer vorzüglich!", dieser lachte gedämpft und erwiderte: "Ihr müsst wissen, ich mische den Tee der van Bellfasts seit Jahrzehnten selbst - Und jeder nimmt immer wieder eine Tüte mit, wenn alle mal wieder zum Familientreffen auf das Anwesen kommen.". Raimond lachte auch innerlich, Daniel untertrieb, wie immer, denn seine Teemischung war der Dauerrenner in der Familie - Selbst Verwandte aus Australien ließen sich regelmäßig welchen schicken....
Liberty ging neben Raimond her und lächelte als er den Zylinder wieder aufsetzte. Auch wenn sie fand, das die ganze Aufmachung ganz schön übertrieben war, passte es irgendwie zu ihm. ,,Es hat zwar Klasse, doch einige Schüler würden dies nicht einmal erkennen wenn es ihnen in die Nase beißt, es ist also wohl eher vergebene Liebesmüh.´´ sagte sie seufzend, da es manchmal doch etwas Schade war. man musste ja nicht gleich so wie Raimond übertreiben, doch hin und wieder mal ein Mann mit Klasse hätte was. Leider waren die meisten aus dieser Generation meist sehr unhöflich und Frech, was für eine Verschwendung... Aus ihren Gedanken gerissen, schaute sie Raimond kurz verwirrt an, bis sie die Frage verstand. /Zu den Jungszimmern? Da war ich noch nie!/ dachte sie erschrocken, da sie ihm eigentlich helfen wollte. Die einzigen Räume in denen sie bis jetzt war, sind ihr eigenes Zimmer und der Klassenraum. Sie hätte sich alles wohl lieber wirklich vorher anschauen sollen statt zu schlafen, was? Ließ sich jetzt allerdings nicht mehr ändern, also musste sie es ausnutzen eine Gestaltwandlerin zu sein. Sie seufzte frustriert, da sie sich eigentlich nie gerne eingestand, das es auch praktisch sein kann, ein tierisches zweites Ich zu besitzen. Den Wortwechsel zwischen Daniel und Raimond folgte sie kaum, da sie damit beschäftigt war, unauffällig in der Luft zu schnuppern und das auch wirklich unauffällig, das einzige was vielleicht auffiel, waren ihre sich andauernd bewegenden Katzenohren, die versuchten alle Geräusche einzufangen und zu sortieren in die Kategorie >Wichtig< und >Unwichtig<. Kaum zu glauben, aber mit Geräuschen ging das auch, ja. ,,Zu einem leckeren Tee sag ich nicht nein.´´ antwortete sie dann aber doch, verwirrt blieb sie allerdings an dem wort >jahrzehnten< von Daniel hängen. /Jahrzehnten? So alt sieht er doch gar nicht aus!/ Moment...wie sah er eigentlich aus? Verdutzt schaute sie ihn an, aber irgendwie konnte sie nichts erkennen, es war fast, als würde sich ihr Gehirn einfach nicht merken wollen, was sie da sah. ,,Äh, genau, zu den Zimmern geht es hier lang. Ich schätze, du hast die Zimmernummer 11?´´ Es klang zwar wie eine Frage, doch es war mehr eine Feststellung, warum sie das wusste wusste sie allerdings selbst nicht so genau, vielleicht Instinkt? Jedenfalls ging sie dahin, wo es am meisten nach >Männlich< roch. Klingt komisch, doch Männer und Frauen hatte verschiedene Düfte, deshalb hatte sie auch die Luft geprüft. ,,Nun, meine Herren, ich Freu mich auf den Tee über den sie so schwärmen.´´ sagte sie lächelnd und trabte los zum Jungstrakt, jedenfalls hoffte sie das er das war, hundertprozentig konnte sie das leider nicht sagen, sie kannte sich hier leider kaum aus. Zum Glück hatte sie vorhin Kuraiko gehabt, sonst wäre sie wahrscheinlich die ganze zeit durch die Gänge geirrt. -> Jungstrakt, Zimmer 11
"Tja, die Jugend von Heute, nicht wahr?", seufzte er ebenfalls, "Glücklicherweise mach ich das mehr für mich, weil ich es mag, als für die anderen...". Während der kleinen Konversation bemerkte, wie Libertys 'Ohren' ständig hin und her zuckten - Und jetzt war auch kein Zweifel, dass es welche waren - Ray tippte auf Tiermensch, alles andere war unwahrscheinlich.... Doch freute er sich, dass sie seine Einladung annahm, es würde wohl nicht schlecht sein, erste 'soziale Kontakte' zu knüpfen - Und alles beginnt wie immer mit einer Tasse Tee. Erfreut, dass sie den Weg wusste, folgte er ihr, und Daniel ihm. Nur das zögern von ihr, als Daniel erwähnte, dass er seit Jahrzehnten Tee machen würde, beunruhigte ihn - Zwar hatte er vor gehabt, seine Magie möglichst lange geheim zu halten, doch glaubte er, es wäre nur Höflich, ihr zu sagen, was er war, schließlich wusste er nun auch, was sie war...