Dieser Ort unterscheidet sich nicht wirklich von den anderen Stränden dieser Welt. Statt Palmen wird man hier allerdings nur auf Nebelschleier treffen, die sich jedoch immer mehr lichten, um so näher man sich an das türkisschimmernde Gewässer heranwagt. Dank diesem Umstandes wird eine idyllische und romantische Atmosphäre geschaffen, was es zu einem beliebten Ort für Dates macht - nicht selten auch während des Unterrichts, sehr zum Missfallen der Lehrer, die solche Ausflüge aber hin und wieder auch mal planen. Auch der Sand ist nicht körnig oder verdreckt, sondern eine puderweiche Masse, die die Füße entspannt und auch ein sehr bequemes, zweites Handtuch sein kann, für alle, die mal keines dabei haben sollten.
Ich wanderte am Strand entlang, der weiche Sand fühlte sich ja so angenehm an meinen Füßen an. Mein rot-braunes Haar glänzte in der Sonne, meine Smaragdgrünen Augen blickten über das Wasser das so verführerisch funkelte. Am liebsten wäre ich ja hinein gesprungen und hätte meine natürliche Gestalt angenommen, vor allem da ich heute Morgen schon die ersten Schuppen auf meiner Haut entdeckt habe, doch wer weiß was sich hier alles so herumtrieb? Es wäre sehr unpraktisch wenn ein Mensch sieht wie ich mich ins Wasser stürze und abtauche und ewig nicht mehr wieder hoch komme. Die werden immer so leicht panisch und würden wahrscheinlich einen Notruf holen oder so, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust, ich würde mich wohl noch eine weile gedulden müssen, auch wenn das nicht mehr all zu lange dauern sollte. Ich besitze zwar eine sehr gute Kontrolle darüber, doch mit der Zeit würde es zu anstrengend werden und sobald die Schuppen auch in meinen Gesicht auftauchten, wurde ich immer leicht reizbar, da es meiner Meinung nach nicht gut aussah und mein Aussehen war mir heilig. Ich blieb stehen und steckte meine Hände in meine Hosentaschen. Ausnahmsweise trug ich normale Sachen, eine Bermuda Shorts und ein grünes T-Shirt gegen das meine Augen noch strahlender wirkten. Nachdenklich legte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ich vergaß komplett wo ich war und ließ mich einfach nur noch treiben, sowohl meine Gedanken als auch meinen Geist. Es war am Strand einfach so schön, da konnte man leicht abschalten und da ich auch noch so vergesslich war, konnte ich das spielend leicht. Ich lauschte dem Wellenrauschen und ein zufriedener Gesichtsausdrucke machte sich auf meinem Gesicht breit, mein Körper war vollkommen entspannt und wäre der menschliche Körper dazu in der Lage, wäre ich wahrscheinlich im stehen eingeschlafen. In letzter zeit schlief ich nämlich schlecht, da ich sonst IMMER in der nähe von Wasser war und dies das einzige war, das beruhigend auf mich wirkte...na ja, das, und Ava. Wenn man vom Teufel spricht...die kleine schien sich nicht entscheiden zu können, da sie die ganze Zeit hin und her lief. Schließlich ließ sie sich neben meinen Beinen nieder und rührte sich nicht mehr, sie schien zu wissen das ich gerade nicht wirklich anwesend war und schien mich bewachen zu wollen. Sie würde zwar nie wirklich etwas ausrichten können, doch allein der Gedanke war sowohl weiter beruhigend als auch putzig. Ja, ich hatte die Augen noch geschlossen, doch ich kenne Ava und weiß einfach, was sie gerade macht. Es war manchmal fast schon...magisch.
[Kenshin] come from "Klassen der 12ten" ;; Ja wollte sie
Freyja erreichte den Strand so leise wie sie auch ihren Weg zurück gelegt hatte. Es war überaus praktisch ein Gott zu sein, der alles konnte. Sich von einem Ort zum anderen zu materialisieren war eine überaus praktische Fähigkeit, die man auch sehr schnell erlernen konnte, wenn man wusste wie Raum und Zeit fungierten. Es war jedoch nicht so schön im Schatten des Bruders zu stehen, der angeblich der größere sei. In jeder Geschichte hieß es, dass er als erstes dort war und sie erschaffen hätte. Ein Gegenteil von sich. Aber warum sollte er so etwas tun? Warum sollte ihr Bruder etwas erschaffen, dass genauso stark ist wie er selbst? Das ihn bedrohen konnte ihn aus zu löschen, von Thron zu stoßen und die Macht zu übernehmen. Dachte er ehrlich die andere Seite würde ihn nicht bekämpfen? Schließlich waren sie Gegenteile. Doch darüber wollte sie hier an diesem wundervollen Ort nicht nachdenken. Freyja erschien am Strand wie aus dem nichts. Ihre Moleküle verbanden sich an dem Ort den sie sich im Kopf vorgestellt hatte und machten sie wieder sichtbar in der Form, in der sie alle kannten. Oder kennen sollten. Mit dem Blick sofort auf das Meer gerichtet lies sie die Landschaft auf sich wirken. Sie hatte ehrlich keine Lust ihre neuen Anhänger zu trainieren. Dazu gab es schließlich Lehrer. Man musste doch nur eine Hand voll trainieren und die würden das wissen dann schon weiter geben. Sie würden die traditionen weiter geben und weiter ausführen. Ein Jammer, dass sie sich irgendwann einmal selbst dafür interessiert hatte diese Schule zu leiten. Freyja wandte sich von dem Anblick des glitzerndes Meeres in der Sonne ab, nur um einen eben so schönen Anblick wieder zu bekommen. Der Nymphenmeister sah gut aus. Was keine Überraschung war. Die Nymphen waren wunderschöne Wesen und als Meister musste man einfach noch schöner sein als der Rest. Freyja blickte den Meister mit einer gewissen Gelassenheit und einem Abstand an, wie sie sonst immer besaß. Sie ließ sich nicht mit solchen Wesen ein. Auch wenn sie als unsterblich bezeichnet wurden, konnten sie dennoch viel zu leicht sterben. Einen Verlust würde sie nicht ein gehen und der andere, der sie durch diese Zeit begleitete war ihr däm**cher Bruder. Verdammt! Jetzt denk ich ja schon wieder an ihn.
Ich öffnete meine Augen wieder und blinzelte der Sonne entgegen da Ava an meiner Seite unruhig zu werden schien. Verwirrt die Stirn runzelnd schaute ich mich um - und entdeckte Göttin Freyja, nicht allzu weit von mir entfernt und anscheinend in Gedanken versunken. Freudig klatschte ich in die Hände und schaute runter zu Ava die mich angespannt und abwartend ansah. ,,Guck mal, Ava, Freyja erweist uns die ehre ihrer Anwesenheit!´´ Auf einige mochte das zwar sarkastisch oder Ironisch wirken, da hatte ich um ehrlich zu sein nie den unterschied verstanden, doch ich meinte es so freudig wie ich es sagte, allerdings hieß es manchmal auch ich wäre nicht mehr ganz richtig im Kopf. Na ja, ich war ja der Meinung jedem das seine. Jedenfalls ging ich freudestrahlend auf sie zu. ,,Guten Morgen, Göttin Freyja. Ich hoffe, es war bisher auch ein guter Morgen? Wenn nicht, sollten wir das irgendwie ändern. Wenn ja, sollten wir ihn noch mehr verbessern. Nein, ich baggere sich nicht an. Ja, das war alles ernst gemeint.´´ erklärte ich fröhlich und verbeugte mich leicht, sowohl zur Begrüßung als auch zur Entschuldigung. Entschuldigung? Ja, Götter scheinen manchmal etwas empfindlich zu sein, lieber etwas Vorsorgen, oder? Vorsorge soll ja bekanntlich besser als Nachsorge sein. Bei Göttern ins besonderen, die machten da keinen Unterschied ob man an sie glaubte oder nicht. Ava gesellte sich wieder an mein rechtes Bein, schaute Freyja allerdings immer noch misstrauisch an. Sie war zwar klein, doch ein angriffslustiges und misstrauisches, putziges Ding. Ich konnte den Winter kaum erwarten, erstens schien dann die sonne mit weniger Kraft und zweitens bekam Ava dann ihr Winterfell. Das war immer so...flauschig und fluffig.
Freyja neigte ihren Kopf einmal zur Begrüßung. Den Nymphenmeister lies sie jedoch nicht aus den Augen. Er mochte zwar auf ihrer Seite stehen, doch das hatte nicht immer etwas zu beudeten. Aber er wirkte auch nicht wie einer der mit ihrem Bruder zurecht kam. Mist schon wieder! "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Kenshin Takahashi", meinte sie und lächelte einmal leicht. Sie wandte ihren Kopf jedoch dem Wasser wieder zu. Seine gute Laune steckte sie nicht an. Nicht sichtlich. Es half über etwas anderes nach denken zu können, als ihren Bruder, doch wirklich wieder fröhlich wurde sie nicht. Heute morgen vor nicht mal einer Stunde hatte die Welt schon ganz andere Farben getragen und dann waren sie vom schwarz in die Finsternis gezogen worden. "Es war ein angenehmer Morgen", meinte sie und wandte ihren Blick zurück zum Nymphenmeister. Sie wollte sehen wie er darauf reagierte und betrachtete sie ganz genau. "Wie war denn dein morgen?", fragte sie ihn und übersprang die Tatsache, dass er ihr eine Frage gestellt hatte. Eigentlich mochte sie so etwas ganz und gar nicht. Es war einfach ein Zeichen des Respekts, denn sie würde auf keine Frage antworten, wenn sie nicht wollte. Sie erzählte es dann wenn sie es für richtig hielt und bis dahin mussten, sich die anderen eben gedulden und abwarten. Den Fuchs an der Seite des Mannes schenkte sie nur wenig Beachtung, auch wenn sie keine so bedrohliche Aura ausstrahlte wie ihr verehrter Herr Bruder.
Mittlerweile erschien mir die Verbeugung etwas übertrieben, aber gleichzeitig war ich auch ein Mann der alten Schule und würde es nicht Rückgängig machen wollen. Ich hatte mich allerdings dazu entschieden das es nicht mehr als Begrüßung und Entschuldigung gedacht war, sondern einfach weil ich gerade Lust drauf hatte. Aus der Verbeugung kam ich auch nicht mehr hoch sondern hockte mich hin und knuddelte Ava, einfach weil sie so süß auf mich aufpasste. Mit einem strahlenden Lächeln schaute ich zu Freyja auf, ohne Ava auch nur ein Fetzen weniger Aufmerksamkeit zu schenken als vorher. ,,Das ist gut dass sie einen schönen Morgen hatten, Göttin Freyja Màthair.´´ sprach ich sie mit ihrem ganzen Namen an, selbst wenn der Nachname sozusagen von ihr selbst nur angedichtet wurde, Name blieb Name, ich konnte doch nicht unwissend rüber kommen, pah! Vergesst es! Übrigens, Freyja sah eigentlich nicht so aus als hätte sie eigentlich einen nicht so schönen Morgen gehabt, doch sie würde mir wahrscheinlich niemals sagen was geschehen ist, also spielte ich einfach mal mit und ging auf ihre Fragen ein. ,,Also, bis jetzt war mein Morgen sehr beschaulich. Ach, was sage ich da, er war richtig langweilig, ich habe keinen Unterricht und bis jetzt ist auch nichts geschehen außer das ich aufgewacht und hergekommen bin. Da denkt man an einer Schule für Paranormale wird es interessant und dann das.´´ berichtete ich und schnaubte am Schluss enttäuscht und etwas wütend. Habe ich schon erwähnt, dass ich kein Schamgefühl besitze? Nun, ich schätze das wurde nun deutlich, als ich einen neongrünen Borat nahm, ihn an den Trägern und dem unteren Stück zusammenknotete und ihn als Stirnband missbrauchte, da mir bei der leichten Meeresbrise mir andauernd meine Haare ins Gesicht wehten. Da ich mich allerdings mit Pferdeschwanz hässlich finde ließ ich sie nie länger wachsen um sie richtig zusammen zu binden. Eigentlich mag ich die Länge ja, nur bei den Unterhaltungen mit Göttern würde ich diesen gerne ins Gesicht schauen können. Oh, warum ich einen Borat habe? Um ehrlich zu sein, er wurde mir geschenkt, einige scheinen wirklich zu glauben ich steh auf so verrücktes Zeug. Ich gebe es zu, manchmal war ich wirklich etwas sehr schamlos, glaubt mir, das wurde mich oft genug gesagt, aber ich laufe lieber so rum wie Gott mich schuf als das ich einen Borat trage! Also wird er jetzt wohl für so etwas her reichen müssen, auch wenn’s wahrscheinlich dämlich aussah. Das mit dem Schamgefühl hatten wir ja eben schon mal. Ich würde das Ding vielleicht sogar auch einmal tragen, doch definitiv nicht wenn beim ersten mal gleich einer in der nähe ist, erst musste ich herausfinden ob das Teil auch etwas bequem ist, erst wenn‘s angenehm ist schlägt meine Schamlosigkeit zu, vorher muss ich meinen Ruf und vor allem meinen wundervollen Körper doch nicht verschandeln! Da fielen mir bessere Sachen ein…
Freyja sah zu wie der Meister sich hinhockte und sein Tier begann zu streicheln. Es schien so vertraut zu sein. Einmal mehr sehnte sie sich wieder nach ihrem Ceol. Doch wie alle Wesen besaß er einen freien Willen. Man konnte einfach nichts mit einem Hirn erschaffen was keinen eigenen Willen hatte, denn sonst würde es keine eigenen Entscheidungen treffen, die einen mal retten konnten. Das diese Entscheidungen auch schnell in die Hose gehen konnten, das nahm Freyja gerne in kauf. Sie blieb einfach ruhig vor ihrem Anhänger stehen und wandte ihrem Blick wieder dem Meer zu. Es war ein wunderschöner Anblick, wie sich die morgen Sonne über den Himmel erstreckte und die Schaumkronen auf den Wellen zu glänzen brachte, damit jeder sah, wer die Könige des Wassers waren. "Es ist nicht verwunderlich. Doch interessanter als auf normalen Schulen ist es alle mal. Denn die Menschen sind zwar Zahlreich, aber nicht gerade interessant", meinte Freyja und wandte ihrem Blick immer noch nicht vom Meer ab. Der Wind zerrte an ihrem geflochtenen Zopf den sie wie so oft auch am Hinterkopf zusammen mit den restlichen Haaren zu einem Dutt verarbeitet hatte. Nur einzelne Härrchen und kleine Strähnen lösten sich durch den Wind aus der Frisur und schlugen um Freyjas Gesicht, während sie mit ruhiger und ernster Miene zum Meer hinaus sah.